Titel „Report on the Refugee Situation Jan. 1949”
Titel “produced by Film Section Information Services C.C.G. (BE)”
Titel “and Deutsche Dokumentarfilm Gesellschaft m.b.H.”
Lauftitel “But for the war the Germans would not now be faced with the problem of refugees from their Eastern territories. During the war the Germans employed the technique of creating immense mass movements of populations without regard of human considerations.
These mass movements of populations unfortunately continue today as a tragic aftermath of the war and this film shows us what this actually means to individual men and women.
This film does not attempt to present all aspects of the postwar refugee problem. It does not deal with the tremendous difficulties of absorbing some eight million refugees into the economy of Western Germany where housing is short and industry only just recovering from the effects of the war.
It simply shows what happens to some refugees when they arrive at the border between East and West and how the German authorities, in whose hands the administration of the border control lies, attempt to deal with their influx.
There is not room for all – four and a half millions have already been admitted to the British Zone alone – but not all who are turned back will have to stay forever east of the border.
Information Services Division C. C. G. (BE)”
Morgendämmerung, die Kamera schwenkt mit zwei wandernden Gestalten mit.
Zwei Männer überqueren einen Flussübergang, auf dem ein Fahrzeugwrack liegt.
Zwei Männer durchschreiten einen Graben.
Ein Mann und eine Frau überqueren vorsichtig einen Bach und stützen sich dabei mit langen Hölzern ab.
Viele Flüchtlinge,
Die Frau bei der Flussüberquerung.
die aus dem Osten in die britische Zone kommen, überschreiten die Grenze nachts. Sie suchen Notunterkünfte auf,
Kamerafahrt durch das im Inneren einer Scheune, in der Flüchtlinge übernachten. Eine Gruppe Neuankömmlinge kommen herein.
wo sie ihre Kleider trocknen und sich auf Stroh ausruhen können. Diese Scheune befindet sich etwa 50 Meter diesseits der Grenze bei Jerxheim.
Ein Paar unter einer gemeinsamen Decke, daneben liegt ein Mann, dessen Füße auf seinen zusammengeschnürten Habseligkeiten liegen.
Ein Junge liegt mit dem Kopf auf der Brust seiner Mutter.
Eine ältere, in einen Pelz gehüllte Dame.
Neben einem schlafenden Knaben sitzt ein kleines Mädchen am Boden.
Zwei Flüchtlinge schlafen Stirn an Stirn.
Mutter und Tochter (?) halten einander im Schlaf die Hände.
Eine alte Frau schläft unter ihrem Mantel.
Zu normalen Zeiten würden diese Neuzugänge kaum ein Problem darstellen,
Zwei über dem Tisch zusammengesunkene Männer. Abblende.
aber die Zone ist bereits mit Flüchtlingen übervölkert.
Aufblende. Totale: Schloss Eutin.
Schloss Eutin in Schleswig-Holstein.
Totale: der Turm des Schlosses.
Innen: Schwenk von der Gemälde-verzierten Saaldecke auf die am Boden lagernden Flüchtlinge.
Totale: Alte Frau schöpft aus Kochtopf.
In diesem Teil der britischen Zone ist die Bevölkerung seit 1939 um mehr als siebzig Prozent angewachsen, während die Zahl der zur Verfügung stehenden
Mutter mit Kleinkind.
Wohnungen durch Kriegseinwirkung verringert wurde.
(Groß)Mutter mit Säugling und Kinderwagen. Die Kamera schwenkt auf ihre Habseligkeiten.
Ansicht des verschmutzten, Figuren-verzierten Kamins.
Dito, Detail. Schwenk auf die Frauen, die am Kamin Suppe kochen.
Blick zwischen Etagenbetten hindurch auf Kinder, die mit Stift und Papier hantieren.
Die Kamera blickt an einem sitzenden Mann vorbei auf eine Frau, die mit dem Rücken zur Kamera in einem Kochtopf rührt
Die Kamera schwenkt vom Schattenriss der kochenden Frau über Kochtöpfe auf eine Mutter, die ihr weinendes Kleinkind füttert.
Die Mutter füttert ihr Kind.
Spiegelung des Bunkers am Madamenweg in Braunschweig in einer Pfütze. Schwenk von der Pfütze auf den Bunker.
Der Madamenweg-Bunker in Braunschweig. Er hat keine Fenster.
Kamerafahrt durch das Innere des Bunkers: Kinder spielen, Frauen waschen und nähen, eine Gruppe Männer spielt Karten, ein Einbeiniger humpelt auf Krücken heran.
Viele dieser Menschen leben hier seit zwei oder drei Jahren bei künstlichem Licht. Vier Millionen deutsche Flüchtlinge sind infolge des Krieges und der Grenzveränderungen im Osten in die britische Zone gezogen. Noch ist das Problem, sie in die Wirtschaft einzugliedern, nicht gelöst.
Die Kartenspielenden Männer.
Zwei Jungen lesen in einem Büchlein, eine ältere Frau wäscht Wäsche.
Totale: Das Barackenlager Ehndorf.
Hunderte von Flüchtlingslagern gibt es in der Zone. Dies ist Ehndorf bei Neumünster.
Im Wind wehende Wäsche, eine Frau geht vorüber.
Mit Drahtzäunen abgesperrte Baracken, aufgehängte Wäsche.
Im Inneren einer Baracke: Die Kamera schwenkt auf eine Familie, die um einen Tisch sitzt. Die Kinder schreiben in ihren Heften, die Frauen stopfen Strümpfe.
Schwenk über den Tisch: Die Kinder arbeiten über den aufgeschlagenen Schulbüchern.
Eine Frau stopft Strümpfe. Die Kamera schwenkt auf die unbekleideten Beine und Füße eines kleinen Mädchens, das am Tisch sitzt.
Mehrfach gestopfte Socken an den Füßen einer Person, die auf einem Bett liegt.
Ein Mann liest in der Zeitung. Die Kamera schwenkt auf eine Frau, die Kleidungsstücke aufhängt.
Lange Strümpfe an den Beinen eines Knaben.
Eine alte Frau mit ausdruckslosen Gesicht.
Eine schwangere und stark abgemagerte Frau steht am Herd und verdünnt eine Suppe, in der sie rührt.
Dito.
Ein Scheinwerferkegel wandert durch die nächtliche Baracke, ein Mädchen dreht sich in dem Bett um, in dem sie neben ihrer Schwester schläft.
Totale: Das Lager im Morgengrauen. Wäsche weht im Wind, eine Frau hat ihr Kind auf dem Arm und steht mit dem Rücken zur Kamera.
Die Kamera schwenkt eine Reihe von Männern ab, die zum Teil russische Fellmützen tragen.
Zu den Flüchtlingen kommt noch der ständige Strom von Kriegsgefangenen, die aus Russland heimkehren. Etwa 200.000 werden noch erwartet.
Die Kamera schwenkt aus dem leeren Essgeschirr auf das Gesicht eines Kriegsheimkehrers. Die Reihe rückt weiter vor.
Auch für sie muss Platz gefunden werden.
Zwei Männer nach der Essensausgabe: Einer isst aus seinem Geschirr, der andere raucht eine Zigarette.
Die aufgeschwemmten Gesichter verraten Hungerödeme, hervorgerufen durch fettarme Gefangenenkost.
Ein Mann isst aus seinem Geschirr.
Dito.
In dem schmalen Durchgang zwischen den Lagerbaracken gehen ein Kriegsheimkehrer und eine Mutter mit Kinder aneinander vorbei. Abblende.
Aufblende. Loser Verbund von Flüchtlingen beim Marsch durch einen Wald.
Auch bei Tage gehen Flüchtlinge über die Grenze. Hier kommen sie durch die Wälder nördlich Helmstedt.
Flüchtlinge marschieren an einem Fluss entlang.
Hier überschreiten sie die Demarkationslinie im Braunkohlengebiet von Offleben.
Beladen mit Rucksäcken, erklimmen Männer und Frauen einen Hang. Die Kamera schwenkt mit ihnen mit.
Hinter einer Mauer und einer gefällten Tanne stehen Grenzpolizisten Posten.
Die Grenze wird auf der einen Seite von der Ostzonenpolizei und russischen Soldaten bewacht.
Zwei Beamte patrouillieren an einem Bahngleis entlang.
Hier beginnt die russische Zone.
Über einen Schlagbaum hinweg beobachtet die Kamera, wie sich Grenzpolizisten und sowjetische Armeeangehörige freundschaftlich begrüßen. Im Vordergrund tritt ein Brite an den Schlagbaum.
Begrüßung und Gespräch zwischen sowjetischen und britischen Soldaten am Schlagbaum.
Blick über die Schultern der Briten auf die sowjetischen Soldaten.
Holzschild mit kyrillischer Aufschrift und deutscher Übersetzung: „Sowjet Zone. Übergang u. Überfahrt verboten.“
Zwei berittene Polizisten kommen an der Kamera vorbei.
Die Kamera schwenkt mit zwei patrouillierenden Grenzbeamten mit, die stehen bleiben und über ein Feld schauen.
Auf der anderen Seite sind Westzonen-Polizei, beritten und zu Fuß, sowie englische Soldaten. Sie haben die Befugnis, illegale Einwanderer zurückzuweisen.
Zwei Polizisten reiten durch ein Waldstück.
Totale: Vor einem Waldstück begrüßen Ostzonenpolizisten einen Westzonen-Beamten.
Bei Müsingen werden einige der Ostzonen-Polizei übergeben.
Eine Gruppe gestellter Flüchtlinge wartet, bis der Westzonenbeamte ins Bild kommt und ihnen das Zeichen zum Abmarsch gibt. Sie werden von den beiden Ostzonen-Polizisten in Empfang genommen. Die Kamera schwenkt mit und noch einmal zurück zu den Westzonen-Polizisten, mit denen eine Frau verhandelt. Schließlich entlässt der West-Grenzer die Frau in die entgegengesetzte Richtung.
Aufblende. Grenzgebäude mit Hinweisschild.
Helmstedt. Wer einen Interzonen-Pass hat, darf hier die Grenze passieren. An der Grenze entlang gibt es in Abständen
Flüchtlinge auf dem Marsch. Die Kamera schwenkt in Marschrichtung mit und erfasst zwei Westzonen-Polizisten an einem Schlagbaum, die die Ankommenden in Augenschein nehmen.
offizielle Stellen, wo Grenzübertritt und -verkehr in beiden Richtungen erlaubt sind, wenn die nötigen Papiere vorgelegt werden können. Es kommen mehr als gehen. Über 30.000 neue Flüchtlinge werden jeden Monat in der britischen
Ein Mann und eine Frau schieben einen mit ihren Habseligkeiten beladenen Handkarren an dem Schlagbaum vorbei.
Zone registriert. Walkenried im Harz.
Frauen legen einem Grenzbeamten ihre Papiere vor und werden mit Handschlag begrüßt.
Eine mit Gepäck beladene Frau erhält ihre Papiere zurück.
Ein Mann hilft den Frauen beim Aussteigen aus dem Bus.
Dieser Autobus kam bei Friedland über die Grenze, im Süden der Zone.
Ein älterer Mann hebt Kinder aus dem Bus.
Siehe 74. Mann hilft beim Austeigen.
Ein unglückliches kleines Mädchen im Brustbild.
Die Kamera schwenkt von einem dreisprachigen Schild, das auf die englisch-russische Demarkationslinie hinweist, auf eine Gruppe Flüchtlinge mit Handkarren.
Im Norden ist Herrnburg bei Lübeck offizieller Grenzübergang. Diese Flüchtlinge haben zwar Ausweise
Ein Schlagbaum öffnet sich, die wartende Gruppe wird durchgewunken.
für die Grenzkontrollen, aber die Aufenthaltserlaubnis fehlt noch den meisten. Das nächste Ziel
Die Kamera schwenkt mit einer von der Mutter angeführten Familie mit, die an einem Stacheldrahtzaun vorbei über das Lagergelände gehen.
all dieser Menschen, die legal oder durch Wälder und Flüsse kamen, ist also Aufenthaltsgenehmigung, Arbeitserlaubnis und Lebensmittelkarten für die britische Zone – doch nur die zuständige Gemeindeverwaltung oder eines der drei Durchgangslager
Eine Gruppe Neuankömmlinge geht auf den Lagereingang zu.
können diese Genehmigung erteilen.
Die Kamera blickt durch Stacheldraht auf die Menschen, die am Lagereingang Schlange stehen. Einige der Wartenden werden abgewiesen.
Das Durchgangslager für Schleswig-Holstein ist Pöppendorf.
Eine Gruppe neuangekommener Frauen zeigen einem Ordner ihre Papiere vor.
Die deutsche Lagerleitung prüft hier die Angaben der Flüchtlinge. Einigen wird der Aufenthalt verweigert, andere dürfen zu ihren Freunden oder Familien. Alle, die nach den geltenden Bestimmungen nicht in Schleswig-Holstein bleiben dürfen, werden nach Wipperfürth weitergeschickt.
Eine Gruppe neuangekommener Frauen zeigen einem Ordner ihre Papiere vor.
Der Ordner entfaltet die Papiere der Frau, händigt sie ihr wieder aus und schiebt sie am Arm zurück.
Aus erhöhter Perspektive schwenkt die Kamera über die Lagerbaracken.
Menschenansammlung vor einer Baracke, die mit „Hauptdurchgangslager Wipperführt, Ankunft – Anmeldung – Weiterleitung“ überschrieben ist.
Wipperfürth ist das Durchgangslager für Nordrhein-Westfalen.
In der Aufsicht beobachtet die Kamera, wie einige Personen durch den offenen Schlagbaum den Lagerhof betreten.
Von hier werden die Flüchtlinge auf andere Lager des Landes verteilt. Flüchtlinge, denen man nachweisen kann, dass sie die Grenze im Raum Niedersachsen überschritten haben, werden nach Uelzen zurückgeschickt.
Ein junger Mann mit Koffer, Rucksack und Wehrmachtsmütze folgt dem Hinweisschild „Refugee-Transit-Camp Uelzen“
Aus erhöhter Perspektive schwenkt die Kamera die Lagerbaracken ab.
Das ist Uelzen, das Durchgangslager für Niedersachsen.
Aufsicht auf eine Menschenschlange an der Essenausgabe.
Dito, Halbtotale, mit Schwenk auf die Ausgabestelle.
Zwei Frauen erhalten ihre Rationen.
In einer Lazarettbaracke: Die Kamera schwenkt von einer Ärztin auf drei kleine Mädchen, die mit entblößtem Oberkörper an ihrem Schreibtisch stehen.
Ein unterernährtes kleines Mädchen wird von der Ärztin untersucht.
Eine Krankenschwester nimmt einer jungen Frau Blut ab.
Ein Teil der Flüchtlinge wird auf Infektionskrankheiten untersucht.
Ein Arzt horcht einem Mann die Brust ab, weitere Patienten warten.
Der Arzt nah.
Er spricht mit einem älteren Patienten.
Ein älterer Mann halbnah, mit entblößtem Oberkörper.
Detail: Auf einem Schreibtisch aufgeschichtete Papiere.
Der Arzt sitzt bei einer älteren Patientin am Bett, die anscheinend Schmerzen in der rechten Schulter hat.
Die Kamera schwenkt von einem im Bett liegenden, kleinen Mädchen zu einer Krankenschwester, die ein anderes kleines Mädchen aus dem Bett hebt, sodass deren Hungerbauch sichtbar wird.
Das Mädchen muss sich vor der Kamera drehen.
Unterernährung – eine typische Flüchtlingskrankheit.
Der Arzt untersucht das Schultergelenk der älteren Frau.
Die ältere Frau halbnah: Der Arzt betastet ihre Schulter.
Männer und Frauen stehen an einem Anschlag, der die „Transporte am 16/12“ ausweist.
Flüchtlinge, die aufgenommen werden, fahren mit Sonderzügen in die verschiedenen Städte
Aufsicht auf den Strom der Flüchtlinge, die sich in Richtung der Bahngleise bewegen.
Niedersachsens.
Totale der Flüchtlinge, die aus Richtung des Lagers kommen.
Ein junger Mann und eine Frau mit Kind gehen auf die wartenden Waggons zu.
Ein Mann schaut sich unschlüssig um.
Aufsicht auf die Waggons mit den einsteigenden Flüchtlingen.
Eine Frau hilft der anderen, ihr Gepäck einzuladen.
Ein kleines Mädchen mit einer Puppe und einem Trinkbehältnis spaziert an den Waggons entlang.
Eine Mutter schiebt ihren Kinderwagen an den Waggons entlang.
Eine Wagentür mit Aufschrift „Rotenburg“ wird zugeschlagen.
Detail: Wagentür mit Aufschrift „Wesermünde“.
Detail: Wagentür mit Aufschrift „Aurich“.
Detail: Wagentür mit Aufschrift „Verden, Nienburg“.
Ein Mann hebt das kleine Mädchen in den Waggon, Kamera schwenkt auf Aufschrift „Oldenburg“.
Die Kamera schwenkt mit dem abfahrendem Zug mit.
Aufsicht auf eine Menschenschlange, die in eine Baracke geleitet wird.
Neue Flüchtlinge.
Gedrängt sitzende Menschen im Inneren einer Wohnbaracke.
Ein Barackenraum im Lager Uelzen. Zeitweise wohnen, essen und schlafen hier über 360 Menschen.
Zwei ältere Männer im Gespräch.
Eine Gruppe Frauen im Gespräch.
Ein Mann ordnet Wäsche auf einem Etagenbett. Die Kamera schwenkt auf eine Gruppe, die sich unterhält, und bewegt sich dann in einer langen Kamerafahrt rückwärts, die verschiedene schlafende und wache Kinder, Frauen und Männer auf den Etagenbetten erfasst.
Die Kamera blickt von einem höhergelegenen Bett auf eine Frau, die ihre Handtasche durchsucht.
Eine Frau unterhält sich mit jemandem.
Ein Mann und eine Frau essen Suppe.
Die Kamera schwenkt mit einem herabsteigenden Jungen die drei Etagen eines Bettes herab, bis ein am Boden stehender Nachttopf ins Bild kommt.
Eine Frau isst Suppe, im Vordergrund sind die vom Bett herabhängenden Beine einer anderen zu sehen.
Ein Mann und eine Frau scheinen zu diskutieren, sie droht ihm mit dem Finger.
Eine schlafende Frau.
Detail ihrer Hand, die sich von dem Muster ihres Kleides abhebt. Abblende.
Aufblende. Im Inneren einer Baracke warten Männer und Frauen vor einer Tür.
Alle diese Flüchtlinge warten auf den Entscheid, ob sie Aufenthaltsgenehmigung
Dito, näher: Die Personen, die direkt vor der Tür stehen..
für die britische Zone bekommen. Jeder Fall wird genau untersucht.
Dito, näher.
Unterschiedslose Aufnahme aller Flüchtlinge würde den Lebensstandard aller,
Im Inneren des Büros: Ein junger Mann wird hereingebeten. Die Kamera schwenkt über einen älteren, der am Schreibtisch steht und dessen Fall gerade geprüft wird, auf das benachbarte Büro, wo ein Sachbearbeiter soeben Papiere ausfüllt.
besonders aber den der hier schon lebenden viereinhalb Millionen Flüchtlinge, erheblich herabsetzen. Die Verwaltung der Grenzkontrolle liegt in den Händen der deutschen Länderregierungen, und es ist ihr Bestreben, diejenigen aufzunehmen, deren Not am größten ist, jedoch nur so viele, dass die Schwierigkeiten der bereits aufgenommenen nicht noch erhöht werden.
Der Sachbearbeiter halbnah.
Zwei Männer, darunter der junge, der eben eingelassen wurde, stehen vor dem Schreibtisch des Sachbearbeiters.
Der Mann im weißen Pullover ist Landarbeiter.
Nah: Der Sachbearbeiter füllt einen Bescheid aus.
Er ist gekommen, um Arbeit zu finden. Seine Eltern leben noch in der Ost-Zone, er wird zurückgeschickt.
Die Kamera schwenkt vom Gesicht des jungen Mannes auf seine aufgestützten Hände.
Die Wartenden vor der Tür.
Der junge Mann verlässt den Raum, die Kamera schwenkt auf den älteren Mann, der neben ihm stand.
Dieser Mann ist von Beruf Maurerpolier. Er gibt an, dass er politisch verfolgt worden sei und in der russischen Zone
Detail: Die Hand des Maurerpoliers legt Dokumente auf dem Schreibtisch des Sachbearbeiters vor.
nicht mehr arbeiten dürfe. Da er seine Aussagen beweisen kann, wird er aufgenommen.
Ein Mann und seine Tochter werden vor den Schreibtisch geleitet.
Auch dieser Mann sucht Arbeit. Er kam mit seiner Frau und sieben Kindern über die Grenze. Aber der Wunsch sich zu verbessern
Detail: Die Hand des Sachbearbeiters sucht Papiere zusammen.
berechtigt nicht zur Aufnahme. Er muss wieder zurück.
Der Sachbearbeiter händigt dem Familienvater seine Papiere aus, der noch weiter redet, bevor er sich zurückzieht.
Schwenk von dem Handgepäck auf das Gesicht einer antragstellenden Frau.
Diese Frau möchte zu ihrem Mann,
Detail: Die Hand des Sachbearbeiters spielt nachdenklich mit dem Stift.
der nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft in der britischen Zone geblieben war.
Die Kamera schwenkt mit den Papieren, die er ihr überreicht, auf die Frau, die sie entgegennimmt, sie einsteckt und geht.
Ihr wird gesagt, dass sie sich an die Stadtverwaltung Remscheid wenden müsse, da ihr Mann jetzt in Remscheid arbeitet.
Nah: Eine weinende junge Frau
Die weinende junge Frau halbnah.
Dieses Mädchen aus Ostpreußen hat seinen Vater verloren. Sie wollten zusammen die Grenze überqueren und hatten sich aus den Augen verloren.
Die junge Frau nah.
Halbnah, seitlich: Der Sachbearbeiter hebt machtlos die Hände.
Die junge Frau nah, sie wischt sich mit dem Taschentuch die Nase.
Da sie seit vergangenem Oktober in einem russischen Gefangenenlager war, wird sie aufgenommen.
Detail: Die Hand des Sachbearbeiters beim Ausfüllen eines Bescheids.
Seitliche, halbnahe Ansicht einer Frau in einem Pelzmantel. Die Kamera schwenkt auf ihre Hände und das Papier, das sie darin hält.
Diese junge Zeichnerin beansprucht Asylrecht wegen
Die Frau steht am Schreibtisch und schildert ihren Fall.
politischer Verfolgung. Sie kann nur aufgenommen werden, wenn sie eine Stellung findet.
Detail: Die Hände des Sachbearbeiters beim Stempeln des Bescheides.
Detail: Die Tür wird geöffnet und geschlossen.
Eine ältere Frau steht am Schreibtisch, holt ihren Pass aus der Handtasche und übergibt ihm dem Sachbearbeiter.
Die ältere Frau halbnah.
Dito, nah.
Diese Frau aus Dresden möchte zu ihrem Sohn nach Lüneburg. Sie erhält den Bescheid, dass sie bei dem dortigen Bürgermeister einen Antrag stellen muss.
Die Kamera blickt an dem Sachbearbeiter vorbei auf die vor ihm liegenden Papiere.
Die Kamera schwenkt in der Untersicht von dem Sachbearbeiter auf eine wartende Frau
Die wartende Frau halbnah.
Diese Frau kommt aus russischer Gefangenschaft. Ihr Mann ist gefallen. Man erlaubt ihr, zu
Detail: Eine Akte wird umgeblättert.
ihrem Bruder nach Stade zu ziehen.
Die Frau halbnah, sie kämpft mit den Tränen und wendet sich ab.
Zwei ältere Frauen mit Kopftuch warten im Büro
Der Mann einer dieser Schwestern lebt seit Kriegsende
Detail: Der Sachbearbeiter klopft mit dem Finger auf die Tischkante.
in der britischen Zone,
Eine der Schwestern nah.
hat jedoch im Augenblick keinen festen Wohnsitz. Wenn auch die Absicht besteht, Familien nach Möglichkeit wieder zusammenzuführen, so muss doch in diesem Fall die Frau umkehren und
Die andere Schwester halbnah.
warten, bis ihr Mann registriert ist und die Aufenthaltsgenehmigung hat. Die Schwester
Detail: Die Kamera schwenkt vor den unruhigen Händen der einen Schwester auf die der anderen, die sie vor dem Bauch gefaltet hat.
aber kann auch später nicht aufgenommen werden.
Die Kamera blickt über die Schulter des Sachbearbeiters auf die Papiere.
Eine der Schwestern wischt sich weinend mit dem Hand durchs Gesicht.
Aus dem Hintergrund scheint sich eine entrüstete dritte Frau einzumischen.
Die Kamera schwenkt vom Schreibtisch des Sachbearbeiters auf die beiden Schwestern.
Die eine Schwester nah, sie nimmt die Hand von den Augen und beugt sich vor.
Detail: Der Sachbearbeiter beschreibt mit Bleistift einen Vordruck.
Eine der Schwestern schaut in die Kamera und wendet sich dann ab.
Ein blonder junger Mann schildert seinen Fall.
Dieser Junge möchte seinen Vater in Braunschweig besuchen. Es
Detail: Stift und Zigarette in den Händen des Sachbearbeiters.
wird ihm erlaubt.
Der junge Mann nah.
Eine schwangere Frau steht vor dem Schreibtisch des Sachbearbeiters.
Diese Frau erwartet in zwei oder drei
Die Frau nah.
Wochen ein Kind. Ihr Mann ist ins Lager gekommen, um sie abzuholen.
Die Kamera schwenkt vom Sachbearbeiter auf die Frau, die ihren Bescheid entgegennimmt.
Aber auch in diesem Fall können die Bestimmungen über Familienzusammenführung nicht angewandt werden, da der Mann noch keine Aufenthaltsgenehmigung hat. So muss seine Frau wieder zurück.
Die Kamera blickt über die Schulter des Sachbearbeiters, während sein Gehilfe den nächsten Antragsteller hereinruft, ein junger Mann, der sich an den Schreibtisch stellt und dem Sachbearbeiter Papiere übergibt. Die Kamera schwenkt mit den Papieren mit.
Dieser junge Arbeiter hat keinen Personalausweis. Er sagt, dass er aus einem französischen Gefangenenlager komme und gerne hierbleiben möchte.
Der junge Mann nah.
Detail: Der Sachbearbeiter durchblättert eine Akte.
Der junge Mann halbnah.
Da er die letzte Nachricht von seinen Eltern aus der Ostzone bekam, wird es ihm nicht gestattet.
Detail: Die Kontrollkarte des jungen Mannes.
Die Kamera befindet sich auf Hüfthöhe und betrachtet die aufgestellten Beine des Sachbearbeiters und die Füße des vor dem Schreibtisch stehenden Antragstellers.
Eine dunkelhaarige Frau steht vor dem Sachbearbeiter, der ihren Pass prüft.
Diese Frau steht zum vierten Male hier und wird wieder abgewiesen. Bis vor drei
Die Frau nah.
Jahren hat sie in Flensburg gelebt. Dann zog sie nach Magdeburg, in die russische Zone. Jetzt möchte sie nach Flensburg zurück – aber das ist unmöglich.
Die Frau halbnah. Sie kämpft mit den Tränen.
Detail: Ein Bescheid wird gestempelt und ausgehändigt.
Eine bebrillte Frau mit Kopftuch steht am Schreibtisch und stützt sich auf ihre Handtasche, während sie dem Sachbearbeiter ihren Fall schildert.
Die Frau halbnah.
Diese Frau kam mit ihren drei Kindern. Sie will zu ihrem Mann, der im Ruhrgebiet arbeitet. Aber der Mann hat seine Anschrift
Der Sachbearbeiter füllt ein Papier aus.
geändert und lebt mit einer anderen Frau zusammen.
Detail: Die Kamera folgt den aufgedunsenen Händen der Frau, sie verschränkt die Arme vor der Brust.
Ihr wird gesagt, dass sie in die Ostzone zurückkehren muss.
Der Sachbearbeiter nah.
Die Kamera schwenkt von ihrem Gesicht, während sie spricht, auf ihre gestikulierenden Hände, und dann zurück auf ihr Gesicht. Sie weint.
Nah: Blonder junger Mann.
Nah: Ältere Dame mit Pelzkragen.
Nah: Älterer Mann mit Brille.
Nah: Frau mit Kopftuch.
Nah: Mann im dunklen Pullover.
Nah: Alte Frau mit Kopftuch.
Nah: Mann in Wollmantel.
Nah: Junger Mann.
Nah: Verhärmt aussehende Frau spricht zum Sachbearbeiter.
Nah: Junger Mann spricht zum Sachbearbeiter.
Nah: Mann im bestickten Pullover spricht zum Sachbearbeiter.
Nah: Kahler älterer Mann spricht zum Sachbearbeiter.
Nah: Junger Mann mit Schal spricht zum Sachbearbeiter.
Nah: Alte Frau blickt den Sachbearbeiter misstrauisch an.
Halbnah: Die Kamera schwenkt von einer weinenden jungen Frau zu einer ebenfalls weinenden älteren Frau, und dann zu einem sprachlos wirkenden Jungen,
Detail: Auf dem Tisch liegen Fahrkarten griffbereit.
Die beiden Frauen halbnah.
Alle, denen der Aufenthalt in der britischen Zone verweigert wird, erhalten eine Fahrkarte nach Schöningen, wo sie sich selbst einen Weg über die Grenze suchen müssen.
Der Sachbearbeiter gibt der jungen Frau die Karten. Sie, die ältere Frau und der Junge verlassen das Amtszimmer.
Die Tür des Amtszimmers schließt sich hinter ihnen. Die Kamera verharrt auf der Deutschlandkarte, die auf der Innenseite der Tür befestigt ist.
Totale: Die Baracken. Abblende.
Aufblende. Im Inneren des Theatersaals hausen die Flüchtlinge.
Das ist die einzige Flüchtlingsunterkunft in Schöningen: ein altes Theater. Es stellte sich heraus, dass nur sehr wenige der Abgewiesenen von Uelzen hierher kommen. Der Saal war hauptsächlich mit Neuankommenden belegt.
Die Kamera beobachtet aus einem Versteck eine Gruppe, die im Stroh am Boden hockt.
Vier junge Frauen rasten im Stroh, zwei von ihnen schlafen.
Zwei Kinder ruhen zu den Füßen ihrer Mutter.
Die Kamera schwenkt vom Gesicht eines schlafenden Knaben zum Gesicht der Mutter, die sich schlafend an ein Etagenbett lehnt.
Nah: Das Gesicht der Frau, neben ihr das schlafende Kind.
Diese Frau ist gerade über die Grenze gekommen. Sie war so müde,
Aufsicht auf die Frau und ihr schlafendes Kind. Die Kamera schwenkt zu den Füßen der Frau und die untere Etage des Bettes, wo ihr Sohn schläft. Abblende.
dass sie ihre Kinder niederlegte und stehend neben ihnen einschlief.
Die Kamera schwenkt mit einem Paar auf morgendlicher Wanderung mit. Die beiden verlassen die asphaltierte Straße. Abblende.
Die Abgewiesenen aber, die nicht zurückkehren wollen, wandern in der Zone umher. Sie suchen Unterschlupf und hoffen, eines Tages doch wieder Arbeit
Die Kamera und ein Scheinwerferkegel schwenken durch einen mit Betten ausgestatteten Bunkerraum.
und Wohnraum zu finden. Sie übernachten in Warteräumen und alten Luftschutzkellern.
Zwei junge Männer schlafen zusammengesunken auf einer Bank.
Ein Mann schläft in seinen Kleidern auf einer Matratze.
Ausschnitt des Schlafenden, die Kamera schwenkt auf seine Beine, die er mit der Jacke bedeckt hat. Die Füße schauen hervor.
Ein barfüßiger Mann hustet im Schlaf.
Dito, halbnah.
Detail: Füße in schadhaften Strümpfen.
Halbnah: Bärtiger Mann mit freiem Oberkörper.
Dito, nah.
Ein Mann schläft auf einer Bank.
Kamera und Lichtkegel schwenken über schlafende Frauen.
Eine Mutter hält ihre schlafende Tochter im Arm. Die Kamera schwenkt deren entblößtes Bein ab.
Eine Frau mit Kopftuch schläft neben ihren Stiefeln
Detail: Ihre Füße stecken in provisorischen Strümpfen.
Eine Frau schläft auf einer Bank.
Detail: Ihre schmutzbespritzten Schuhe.
Nah: Eine junge Frau stützt den Kopf in die Hände.
Totale: Eine Gruppe Flüchtlinge schart sich im Freien um ein Lagerfeuer. Die Kamera schwenkt auf Frauen und Kinder, die am Rande der Reichsautobahn auf eine Mitfahrgelegenheit warten.
Flüchtlinge am Rande der Reichsautobahn.warten.
Totale: Die Flüchtlinge versuchen erfolglos, einen vorbeifahrenden Lastwagen anzuhalten. Abblende.
„Ende“-Titel.