II. Filmographische Angaben. Die Macher des Films

Regie und Buch: Rudolf Werner Kipp
Kamera: Rudolf Werner Kipp, Erich Stoll, Hans Böcker
Licht: Walter Brode
Schnitt: Marcel Cleinow
Produktionsleitung: Heinrich Klemme
Produktionsfirma: Deutsche Dokumentarfilm GmbH (Hamburg) im Auftrag der Film Section Information Services C.C.G. (BE.)
Format: 35 mm, s/w, Lichtton
Original-Länge: 1.150 Meter, 42 Minuten (siehe hierzu: → IX. Die unterschiedlichen Fassungen des Films)

Rudolf Werner Kipp:

Rudolf Werner Kipp, geboren am 26. August 1919 in Eichwalde im damaligen Kreis Teltow (Berlin), begann seine Filmlaufbahn 1939 als Kamera-Assistent bei der Firma Tobis-Filmkunst GmbH in Berlin, bevor er 1940 zur Wehrmacht eingezogen wurde. Zwischen 1941 und Kriegsende war er als Kameramann (Filmberichter) der sogenannten Propagandakompanien (PK) eingesetzt, die an den Fronten Aufnahmen für die deutsche Kriegswochenschau drehten. Die militärische Ausbildung der PK behandelte er in einem Kurzfilm mit dem Titel PK – Kämpfer und Künder (1942). Zudem stellte er gemeinsam mit Heinrich Klemme Dokumentarfilme für die Tobis-Filmkunst her. Nach der Entlassung aus britischer Kriegsgefangenschaft 1945 betreute Kipp jugendliche Flüchtlinge mit Filmvorführungen und arbeitete als Kameramann für die angloamerikanische Besatzungswochenschau Welt im Film. 1948 gründete Kipp gemeinsam mit Günther Sawatzki und Heinrich Klemme in Hamburg die Deutsche Dokumentarfilm GmbH, die verschiedene Filmaufträge für die Film Section der britischen Besatzungsmacht realisierte. Infolge der Währungsreform musste die Firma 1950 geschlossen werden. Anschließend gründete Kipp seine eigene Firma, die Rudolf W. Kipp Filmproduktion, die bis Ende der 60er Jahre Dokumentar- und Unterrichtsfilme herstellte. Kipp starb am 15. Januar 1990 in Hamburg.

Weitere Informationen finden Sie unter: http://www.cinegraph.de/lexikon/Kipp_Rudolf/biografie.html

Erich Stoll:

Erich Stoll, geboren am 24. Juni 1907 in Freiburg im Breisgau, war seit Anfang der 30er Jahre zunächst als Kamera-Assistent und anschließend als Kameramann tätig. Er arbeitete u. a. an der Fox Tönenden Wochenschau, an Leni Riefenstahls Propagandafilm Triumph des Willens (1935) und dem antisemitischen Film Der ewige Jude (1940) mit. Während des Krieges war Stoll Chefkameramann der Deutschen Wochenschau GmbH. Nach 1945 arbeitete er an der angloamerikanischen Besatzungswochenschau Welt im Film mit, in den 50er Jahren drehte er für die Neue Deutsche Wochenschau. Sein Sterbedatum ist nicht bekannt.

Hans Böcker:

Hans Böcker, geboren am 26. März 1918 in Dortmund, war während des Krieges Kameramann der Kriegsmarine. Ende der 40er Jahre drehte er verschiedene kurze Dokumentarfilme und betrieb zwischen 1950 und Ende der 50er Jahre eine eigene Kurzfilm-Produktion in Minden/Westfalen, wobei er u. a. für die Filmstelle der Bundesbahn arbeitete. Hans Böcker starb am 07. Januar 2009 in Minden.

Marcel(l) Cleinow:

Marcel (auch Marcell), geboren am 6. August 1904 in Gleiwitz (Schlesien), war in den 30er Jahren Schnittmeister (Cutter) bei der Berliner Produktionsfirma Tobis-Melofilm GmbH. Während des Krieges war er Mitglied des Filmstabes in der Abteilung Wehrmacht-Propaganda im Oberkommando der Wehrmacht (OKW) und betreute in Fachlehrgängen der Propaganda-Ersatz-Abteilung Potsdam die Kameramänner der Propagandakompanien (PK), die an den Fronten Aufnahmen für die deutsche Kriegswochenschau drehten. Ab 1949 arbeitete Cleinow mit Rudolf Kipp gemeinsam in der Deutschen Dokumentarfilm GmbH in Hamburg. Später wurde er Chef-Cutter der seit 1950 ebenfalls in Hamburg produzierten Neuen Deutschen Wochenschau (NDW). Marcel Cleinow starb 1985 in Wedel/Schleswig-Holstein.

Heinrich Klemme:

Heinrich Klemme, geboren am 28. Januar 1920 in Berlin, arbeitete Anfang der 40er Jahre als Kamera-Assistent bei der Produktionsfirma Tobis-Filmkunst GmbH. Nachdem er als Produktionsleiter mehrerer Filme der Deutschen Dokumentarfilm GmbH fungiert hatte (Die Bergung der ‚New York‘, 1949, Sächsisches Gold, 1950), wurde er Mitinhaber der Firma, die sich fortan Deutsche Dokumentarfilm Gesellschaft Heinrich Klemme & Co. nannte, aber nur bis 1951 produzierte. Heinrich Klemme starb am 20. Oktober 1992 in Reinbek.

Aufgabe

  1. Nehmen Sie Stellung, in welchem Verhältnis die Biographien der Macher zu Inhalt und Produktionsbedingungen des Films stehen.