Die Aufnahmen zum Film fanden in der freien Natur, in Lagerbaracken, Scheunen und Bunkern statt, also unter Bedingungen, die auch heutige Filmemacher vor Probleme stellen würden. Es ist zu beachten, dass diese Schwierigkeiten aufgrund der damaligen Technik, d. h. größeren und unhandlichen Kameras und Scheinwerfern sowie unempfindlicherem Aufnahmematerial, noch wesentlich schwerer zu lösen waren. Dennoch wirkt keine Einstellung des Films improvisiert oder weist technische Mängel auf. Im Gegenteil gilt, dass allen Motiven ein klarer Bildaufbau zugrunde liegt, sie sind meist sorgfältig ausgeleuchtet und die Kamerabewegungen durchdacht und planvoll. Tatsächlich wirkt der Film über weite Strecken so, als wäre nichts dem Zufall überlassen geblieben.
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In der Rückschau berichtet Kipp, er habe seinen Kamera- Kollegen „jede beabsichtigte Lichtmalerei“ verboten. Um dies zu verstehen, muss man sich den Schwarz-Weiß-Film und dessen spezifische Ästhetik vor Augen halten, die auf Hell-Dunkel-Kontrasten basiert: „Lichtmalerei“ bedeutet die Herausarbeitung von Bildelementen (Linien, Formen, Oberflächen oder Strukturen) durch eine gezielte Lichtführung. Trotz der Distanzierung von künstlerischen Bildwirkungen weist der Film durchgehende ästhetische Merkmale auf, die für die damalige Filmgestaltung, zumal die des Schwarz-Weiß-Films, typisch waren. Dies entspricht auch dem Erfahrungshintergrund der drei Kameramänner, die alle für die deutsche Kriegswochenschau tätig waren: Hier hatte es zu den Richtlinien ihrer Arbeit gehört, ästhetisch ansprechende Bilder zu liefern, künstlerische Experimente jedoch zu vermeiden.