Schnitt

Im Film werden die Unterbrechungen zwischen zwei Einstellungen Schnitte genannt. Eine Einstellung ist somit ein Stück Filmmaterial, das nicht durch einen Schnitt unterbrochen wird, sondern in einem Zuge durchlaufen kann. Auch der Ton kann mittels Schnitten unterbrochen werden. Durch Schnitte können Film und Ton auf ein gewünschtes Maß oder eine bestimmte Stelle eingekürzt und dadurch beliebig kombiniert werden.

Ein Film entsteht also nicht nur durch das Filmen bestimmter Ereignisse. Vielmehr ist es so, dass während der Dreharbeiten (Produktion) das Material gesammelt wird, aus dem danach der Film erstellt wird. Im Schneideraum wird das Material dazu gesichtet, aussortiert, eingekürzt und neu zusammengesetzt (Postproduktion).

Im Regelfall fließt nur ein relativ kleiner Teil des gesamten Filmmaterials in den fertigen Film ein. Letztlich wird im Schneideraum entschieden, wie der fertige Film auf den Zuschauer wirken soll. Das gilt für Spielfilme ebenso, wie für Dokumentarfilme. Der Zuschauer bekommt die Welt nicht zu sehen, wie sie ist, sondern sie wird gezeigt, wie die Filmemacher sie sehen oder wie sie möchten, dass die Zuschauer sie durch den Film sehen.

Bausteine

Im Fall von Cato gibt es nicht nur das gefilmte Material, das während der Interviews mit Catos Angehörigen und Freunden entstand. Stattdessen werden verschiedene Arten von Inhalten auf behutsame Weise mit den Mitteln des Ton- und Bildschnitts verwoben. Der Film Cato setzt sich aus folgenden „Bausteinen“ zusammen:

Atmosphärische Bilder

  • Naturaufnahmen
  • Alltagssituationen der Protagonisten
  • Berlin
  • Gefängnis
  • Züge und Bahnhöfe

Angehörige und Freunde erzählen

  • Talking heads
  • Inszenierte Gespräche (handlungsorientiert) Ton
  • Voice-over (Tagebucheinträge, Briefe, behördliche Dokumente)
  • Musik
  • Atmos

Andere visuelle Medien

  • Fotografien
  • Behördliche Dokumente
  • Historische Filmaufnahmen

I. Bausteine

Auf der Arbeitsfläche finden Sie eine Auswahlleiste mit Standbildern aus allen Einstellungen von Sequenz 33. Mit Klick auf den grünen Pfeilbutton blättern Sie weiter, mit einem Klick auf ein Standbild laden Sie es sich auf die Arbeitsfläche.

  1. Sehen Sie sich die Standbilder an und finden Sie fünf Bausteinkategorien, nach denen sie sich gruppieren lassen.
  2. Schreiben Sie Ihre Kategorien in die dafür vorgesehenen Felder und ordnen Sie eine Auswahl passender Standbilder in den zugehörigen Spalten der Tabelle an.

II. Struktur

  1. Entnehmen Sie 10-12 Standbilder, um den Ablauf der Sequenz nachzubilden. Achten Sie dabei darauf, keinen der „Bausteine“, aus denen die Sequenz zusammengesetzt wurde, zu unterschlagen.
  2. Ordnen Sie die Standbilder ihrer Reihenfolge nach auf der Arbeitsfläche an. Verfassen Sie für jedes Standbild eine kurze Notiz in einem Textkärtchen. Notieren Sie, was auf dem Bild zu sehen ist und was zum Zeitpunkt der Entnahme im Filmausschnitt erzählt wird. Platzieren Sie die Textkärtchen unter den Standbildern.
  3. Überlegen Sie, aus wessen Perspektive hier berichtet wird und beschreiben Sie, wie dieser Eindruck durch die verschiedenen Arten von Bildmaterial unterstützt wird.
  4. Stellen Sie Vermutungen an, welchem Zweck die Mischung aus älterem Material und aktuellen Filmaufnahmen dienen könnte. Schreiben Sie Ihr Ergebnis in das Notizfeld.
Notizkärtchen

III. Ton

In dem Ausschnitt wurden vier verschiedene Arten von Ton miteinander kombiniert: Auszüge aus einem Interview mit Mietje, Auszüge aus ihrem Tagebuch, die von einer Stimme aus dem Off vorgetragen werden, Musik und verschiedene atmosphärische Klänge und Geräusche, wie beispielsweise die Geräusche eines einfahrenden Zuges.

  1. Arbeiten Sie mithilfe der Notizkärtchen und der Zeitleiste das Tonarrangement des Ausschnitts heraus. Platzieren Sie dazu die Pfeile der entsprechenden Kärtchen am passenden Punkt der Zeitleiste, sobald eine der Tonarten einsetzt bzw. wann immer eine deutliche Veränderung eintritt.
  2. Platzieren Sie gesprochenen Text oberhalb und Musik und Atmos unterhalb der Zeitleiste.
  3. Notieren Sie in den Notizkärtchen knapp, was genau zu hören ist, zum Beispiel den ersten Satz des gesprochenen Textes bzw. eine Beschreibung des Geräusches oder der zu hörenden Musik.
  4. Ergänzen Sie Ihr Ergebnis an besonders markanten Stellen mit Standbildern.
  5. Erläutern Sie im Notizfeld, wie das Tonarrangement zur Atmosphäre der Sequenz beiträgt. Wählen Sie dazu ein bis zwei markant Stellen aus, die sie ausführlicher beschreiben.
Tagebuch
Interview
Atmo
Musik