Basisinformationen zum Film

Filmdaten

Titel: Cato – Der Widerstand der Cato Bontjes van Beek (1920-1943)
Regie: Dagmar Brendecke
Produzent: Armin Fausten
Drehbuch: Dagmar Brendecke (Konzept), Walter Brun
Buch: Dagmar Brendecke und Walter Brun
Kamera: Armin Fausten, Martin Langner, Andreas Sander
Schnitt: Regina Bärtschi, Bernd Euscher
Ton: Oliver Lumpe, Jürgen Kornatz, Katharina Migdoll, Moritz Kerst
Musik: Carlos Bica
Tagebücher und Briefe gelesen von: Anna Thalbach

Spielzeit: Langfassung: 90 Minuten; Kurzfassung: 45 Minuten

Aufführung: Uraufführung (DE): 27.10.2009, Leipzig, IFF - Deutscher Wettbewerb; Kinostart (DE): 23.09.2010

Abb. 1: Filmplakat zum Film Cato

Cato Bontjes van Beek war eine Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus, die 1943 im Alter von nur 22 Jahren wegen „Beihilfe zur Vorbereitung des Hochverrats“ im Strafgefängnis Berlin Plötzensee hingerichtet wurde.

Der Dokumentarfilm erzählt Catos besondere Lebensgeschichte mithilfe von persönlichen Tagebucheinträgen und Briefen, Fotos aus dem Familienalltag sowie Interviews mit Zeitzeugen und engen Angehörigen.

Zu Wort kommen, neben mehreren Jugendfreundinnen, Catos Geschwister Mietje und Tim Bontjes van Beek sowie der Maler Rainer Küchenmeister, der gleichzeitig mit Cato inhaftiert war und während dieser Zeit über Briefwechsel eine innige Beziehung zu Cato aufbaute.

Der Film zeichnet sich vor allem durch seine ruhige und ästhetische Bildsprache aus, die die inspirierende Idylle des Künstlerdorfs Fischerhude sowie die enge Verbundenheit Catos zu diesem Ort ebenso eindrucksvoll vermittelt, wie die beklemmende Atmosphäre während der Inhaftierung in Berlin.

Über Cato – Inhaltsübersicht

Ihre Kindheit und Jugend verbringt Cato zusammen mit ihren Geschwistern, Mietje und Tim und ihren Eltern, der Tänzerin und Malerin Olga Bontjes van Beek und dem Keramiker Jan Bontjes van Beek, in einer Künstlerkolonie in Fischerhude bei Bremen. Das Familienleben ist geprägt von allen erdenklichen freiheitlichen und kreativen Möglichkeiten zur persönlichen Entfaltung, die das Leben in einem künstlerischen Umfeld mit sich bringen kann. Auch eine klare politische Haltung zum Naziregime und kritische politische Diskussionsrunden mit Freunden und Besuchern gehören zum normalen Familienalltag. Cato entwickelt schon früh den Traum vom Fliegen, will Schauspielerin, Künstlerin und Weltreisende werden. Als sich Mutter und Vater trennen, folgt Cato ihrem Vater 1940 nach Berlin. Später kommt auch Schwester Mietje nach. Die jungen Frauen genießen ihr Leben. Im belebten Berlin ist zu Beginn noch wenig vom Krieg zu spüren. Doch schon bald beginnen die Schwestern französische Kriegshäftlinge zu unterstützen, die mit dem Zug durch Berlin transportiert werden, schmuggeln Essen und Briefe von einer Manteltasche in die andere. Von den Häftlingen erfahren Cato und Mietje auch von den Kriegsverbrechen der deutschen Soldaten und den Konzentrationslagern im Osten – beide sind erschüttert. Schließlich kommt Cato in Kontakt mit Menschen, die sich im organisierten Widerstand engagieren. Es handelt sich um eine Widerstandsgruppe, die, aufgrund ihrer Kontakte zur Sowjetunion, von den Nazis als Rote Kapelle bezeichnet wird. Gemeinsam mit ihrem engen Freund, Heinz Strelow, schreibt Cato Flugblätter, die zum Widerstand gegen den Krieg aufrufen.

Am 20. September 1942 wird Cato, zusammen mit weiteren Personen, darunter Heinz Strelow und auch ihr Vater, verhaftet. Ihr Vater kommt frei. Cato wird nach langem Hoffen und Bangen am 05. August 1943 mit 15 weiteren Personen aus dem Kreis der Roten Kapelle durch das Fallbeil hingerichtet.