Von Asylrecht existieren zahlreiche unterschiedliche Fassungen. Zwei sind in dieser Edition enthalten:
Die für diese Edition rekonstruierte Fassung basiert auf einer vom Bundesarchiv Berlin bezogenen Version, die an zwei Stellen ergänzt wurde. Hinzugefügt wurde zum einen der erklärende Vorspanntitel der englischen Verleihfassung (Sequenz 1, E 4) und eine Szene, in der westliche Grenzpolizisten ihren Ostzonenkollegen eine Gruppe illegaler Grenzgänger übergeben (Sequenz 7, E 59, 65, 67, 68). Wie aus Schriftquellen bekannt ist, hatte die historische Originalfassung von 1949 eine Länge von 1.150 Metern: das entspricht einer Kinolaufzeit von 42 Minuten (bei 24 Bildern-pro-Sekunde) und einer Fernsehlaufzeit von 40 Minuten (bei 25 Bildern-pro-Sekunde). Die in dieser Edition vorliegende Version läuft demgegenüber trotz Rekonstruktionsbemühungen noch fünf Minuten kürzer.
Zehn Jahre nach der Uraufführung von Asylrecht brachte das FWU unter dem Titel Flüchtlingsnot an der Zonengrenze eine neunminütige stumme Fassung heraus, die gemeinsam mit einem Begleittext in den Verleih gelangte. FWU-intern war diese Fassung nicht unumstritten: So schrieb Horst Ruprecht von der Produktionsabteilung des FWU im Mai 1959 an Kipp, es sei zu bezweifeln, „ob in der vorliegenden Form […] eine optimale Fassung erreicht worden ist“. Dennoch ist die stumme Kurzfassung ein aufschlussreiches historisches Dokument, weil sie die Aufnahmen Kipps vor dem Hintergrund des Kalten Krieges einordnet.
Unter dem gleichen Titel Flüchtlingsnot an der Zonengrenze erschien nur ein Jahr später eine 21-minütige Tonfassung, die Rudolf Kipp selbst im Auftrag des FWU zusammenschnitt.
Zudem wurden und werden Ausschnitte des Films in zahlreichen Dokumentarfilmen verwendet, die die Flüchtlingssituation im Nachkriegsdeutschland thematisieren.
Flüchtlingsnot an der Zonengrenze 1948, stumme Kurzfassung, FWU 1959