Wissenschaftler der britischen Universität in Oxford erforschten im Jahr 2013, welche Berufe in naher Zukunft
von Computern oder Maschinen ersetzt werden können. Ihr Ergebnis: menschliche Köche und Köchinnen, Kassierer
und Kassiererinnen, Models oder auch Schneider und Schneiderinnen wird es bald nicht mehr geben. Die Arbeit
von Psychologen und Psychologinnen, Zahnärzten und Zahnärztinnen, Lehrpersonen an Grundschulen sowie
Sozialarbeitern und Sozialarbeiterinnen kann nach Meinung der Wissenschaftler wohl nicht so schnell von
Computern oder Maschinen erledigt werden.
Die Frage, in welchen Bereichen zukünftig noch menschliche Arbeitskraft benötigt wird, ist dennoch für alle
Berufsfelder wichtig: Warum können sich Technologien überhaupt durchsetzen? Welche Fähigkeiten hat dagegen nur
der Mensch? Wie wandelt sich dadurch unsere Vorstellung von Arbeit? Die digitale Revolution ist zwar noch am
Anfang und verändert doch bereits jetzt die Art, wie
wir uns selbst und die Welt wahrnehmen, uns Wissen
aneignen, miteinander kommunizieren, uns bewegen
und eben auch wie wir arbeiten.
(vgl. Carl B. Frey & Michael A. Osborne: The Future of Employment: How
susceptible are Jobs to Computerisation?, Oxford, 2013.
https://www.oxfordmartin.ox.ac.uk/downloads/academic/The_Future_of_Employment.pdf)
Keiner kann sagen, wie die Arbeitswelt der Zukunft tatsächlich aussehen wird. Computer, Roboter und Maschinen werden sicher in der Lage sein bestimmte Arbeiten besser zu erledigen als Menschen. Somit stellt sich in der Zukunft die Frage in welchen Bereichen der Mensch weiterhin als Arbeitskraft gefragt sein wird - und in welchen nicht.
Körperlich schwere, gefährliche und monotone Arbeit (z.B. Fahrzeugteile montieren, schweißen etc.) gehören seit dem Beginn der Industrialisierung zu den Aufgaben, die an Maschinen übertragen werden. Aber auch Aufgaben, bei denen Genauigkeit und Präzision wichtig sind, werden oft von Maschinen erledigt, denn sie werden nie abgelenkt oder müde.
Mithilfe von Algorithmen werden Maschinen zunehmend intelligent. Sie können also auch komplizierte Arbeiten ausführen. Sie werden zwar von Menschen programmiert, funktionieren aber weitestgehend ohne menschliche Unterstützung. Selbstlernende Algorithmen verbessern ihre Fähigkeiten mit der Zeit und entwickeln sich weiter. Folgende vier Hauptfähigkeiten sind dabei besonders wichtig:
Ein Algorithmus ist die Abfolge logischer Anweisungen, ähnlich einem Kuchenrezept oder einer Wegbeschreibung; anhand von Mathematik, Logik und Wahrscheinlichkeiten werden Arbeitsanweisungen in Computercode übersetzt, Computer werden dann mit Daten aus der Realität gefüttert und sollen damit ein bestimmtes Ziel erreichen.
Mensch oder Maschine: Kreativität und Mitgefühl gehören noch zu den Fähigkeiten, die man Maschinen nur mit großem Aufwand (d.h. nach langer Trainingsphase mit Millionen von Beispielen) beibringen kann. Sie gelten daher als Fähigkeiten, in denen der Mensch den Computern noch klar überlegen ist.
Im Diagramm unten siehst du eine Auswahl von Berufen. An der vertikalen Achse (y-Achse) kannst du ablesen wie hoch die Wahrscheinlichkeit für den jeweiligen Beruf ist, derzeit von digitalen Technologien ersetzt zu werden. Das heißt nicht, dass der Beruf tatsächlich automatisiert wird, sondern soll nur einen aktuellen Überblick vermitteln. (Quelle: https://job-futuromat.iab.de der Bundesagentur für Arbeit)
Anwältin/Anwalt |
Automatisierbarkeit: 30% |
typische Tätigkeiten: Kundenberatung, Rechtsvertretung vor Gericht, Vetragsgestaltung, wissenschaftliche Arbeit an der Uni |
Friseur/in |
Automatisierbarkeit: % |
typische Tätigkeiten: Kundenberatung, Kosmetik, Herren-/Damenfrisuren gestalten, Haarschnitte, Färben, Föhnen |
Kfz-Mechatroniker/in |
Automatisierbarkeit: 75% |
typische Tätigkeiten: Fahrzeugdiagnose, Fahrzeugelektrik/-elektronik, Fahrzeugreparatur |
Polizist/in |
Automatisierbarkeit: 38% |
typische Tätigkeiten: Sachbearbeitung, Ermitteln, Beratung, Fahrzeugkontrolle, Streifendienst, Verkehrssicherung |
Bademeister/in |
Automatisierbarkeit: 0% |
typische Tätigkeiten: Rettung, Badeaufsicht, Schwimmen |
Programmierer/in |
Automatisierbarkeit: 14% |
typische Tätigkeiten: Programmieren, Software testen & entwickeln, Web-Applikationen entwickeln, Computertechnik |
Hausarzt/-ärztin |
Automatisierbarkeit: 0% |
typische Tätigkeiten: Patientenbetreuung, Diagnose von Krankheiten, Gesundheitsvorsorge, Therapie, medizinische Kenntnisse |
Koch/Köchin |
Automatisierbarkeit: 43% |
typische Tätigkeiten: Arbeit nach Rezeptur, Einkauf, Zubereitung von Speisen, Anrichten von Speisen, Kalkulation, Abrechnung, Speisekarten erstellen |